Interview mit Flo (2007)
"Es muss sich etwas ändern"
Er überraschte letzte Saison alle: Florian Fromlowitz, der Lauterer Nachwuchskeeper. Trotz Abstieg spielte sich Fromlowitz nicht nur in die Herzen der Pfälzer Fans. Doch in dieser Saison muss er sich den Realitäten stellen. Kein Einsatz bisher in der 2.Bundesliga und ein glänzend haltender Jürgen Macho. torwart.de sprach mit dem jungen Pfälzer über seine Situation. Wolfgang Wolf wollte gegenüber torwart.de keine Aussage zum "Duell" machen.
torwart.de: Florian, die Situation ist für dich momentan nicht zufrieden stellend. Du sitzt seit Beginn der Saison auf der Auswechselbank.
Florian Fromlowitz: Es läuft für mich persönlich natürlich alles andere als gut. Ich hatte mir viel vor der Saison vorgenommen und bin natürlich nicht zufrieden, dass ich nicht spiele.
torwart.de: Euer Trainer Wolfgang Wolf hatte angekündigt, in der Winterpause die Karten neu zu mischen. Doch es hat sich wenig geändert.
Fromlowitz: Wenn der Trainer das so vor der Saison sagt, dann muss er sich daran auch messen lassen. Doch geändert hat sich bisher nichts.
torwart.de:In der Regionalliga bekommst du ein Tor nach dem anderen. Ihr spielt nicht unbedingt souverän und seid auf einem Abstiegsrang. Ist diese Erfahrung trotzdem positiv für dich?
Fromlowitz: Es ist natürlich nicht förderlich fürs Selbstvertrauen, wenn man jede Woche eine Vielzahl an Gegentoren bekommt. Die Spielpraxis hält dich zwar im Rhythmus, doch muss man natürlich hinterfragen, was das alles bringt.
torwart.de: Denkst du daran, Konsequenzen zu ziehen?
Fromlowitz: Der FCK bedeutet mir sehr viel und ist mein Heimatverein. Zudem habe ich noch bis 2008 Vertrag. Das gilt erst mal für mich. Aber ich muss dennoch weitersehen, was das Beste für mich und meine Zukunft ist.
torwart.de: Also hast du dir noch keine konkreten Gedanken gemacht - jetzt wo der Torwartmarkt in Bewegung ist
Fromlowitz: Momentan konzentriere ich mich noch ganz auf den FCK. Nach der Saison sehen wir weiter.
torwart.de: Der Erfolg, in der letzten Saison kam schnell und plötzlich für dich. Wie geht man mit der aufkommenden Popularität um?
Fromlowitz: Es ist natürlich schön, wenn man auf einmal beliebt ist. Doch man muss wissen, sowas richtig einordnen zu können. Denn es gibt auch immer die Schattenseiten des Geschäfts.
torwart.de: Momentan spielst du noch im U21 Team. Wie hilft die eine solche Erfahrung für deine Karriere?
Fromlowitz: Die Erfahrung bei der Europameisterschaft war sehr wichtig für mich und hat auch viel Spaß gemacht. Leider sind wir unglücklich ausgeschieden. Generell ist die Zeit im Nationalteam immer förderlich. Auch habe ich viele neue Freundschaften geknüpft wie etwa mit Michael Rensing.
torwart.de: Du sprichst Michael Rensing an. Was traust du ihm beim FC Bayern zu?
Fromlowitz: Oliver Kahn hat natürlich eine riesige Lobby beim FC Bayern, da ist es schwer, an ihm vorbei zu kommen. Doch Michael Rensing hat enormes Potential. Ich traue ihm einiges zu.
torwart.de: Bist du ein ähnlicher Torwarttyp wie er?
Fromlowitz: Wir sind uns schon ein wenig ähnlich. Ich denke, dass ich vielleicht noch ein wenig offensiver agiere und noch mehr aus dem Kasten gehe.
torwart.de: Die Lauterer Torwartschule ist mittlerweile enorm bekannt. Nicht nur Wiese und Weidenfeller hatten sie schon besucht. Was ist daran so besonders?
Fromlowitz: "Gerry" Ehrmann unser Torwarttrainer hat natürlich einen großen Anteil daran. Er macht ein super abgestimmtes Training mit uns und arbeitet sehr intensiv. Es macht viel Spaß mit ihm zu trainieren.
torwart.de: Gab es ein Vorbild, an dem du dich orientiert hast?
Fromlowitz: Ich habe immer Gianluigi Buffon bewundert. Die Art von Torhüter, die er darstellt, hat mir immer sehr gefallen.
torwart.de: Hast du eigentlich eine Ausbildung neben dem Fußball angefangen?
Fromlowitz: Nein. Ich habe nach der 10.Klasse aufgehört und fing zunächst eine Ausbildung zum Bürokaufmann an Habe ich aber dann abgebrochen und mich ganz auf den Fußball konzentriert.
torwart.de: Ist Fußballer ein Traumberuf?
Fromlowitz: Natürlich muss man auf einiges verzichten. Doch es ist ein Traum, wenn man sein Hobby zum Beruf machen kann.
torwart.de: Wir danken dir für das Gespräch
Quelle: www.torwart.de
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